Nudisten Barbecue

Am Dienstag, den 21.09.2010 lief die Generalprobe zu dem Theaterstück Nudisten Barbecue. Es war für mich das erste Mal, Musik und Sounds für Theater zu komponieren. Ich fand es sehr spannend, wie die Klänge in das Stück eingearbeitet wurde. Das Stück kann an folgenden Terminen in der Theaterwerkstatt in Hannover gesehen werden:

Do. 23.09.2010, 19:30 Uhr
Sa. 25.09.2010, 19:30 Uhr
Mi. 29.09.2010, 19:30 Uhr
Do. 30.09.2010, 19:30 Uhr
Fr. 01.10.2010, 19:30 Uhr
Do. 07.10.2010, 19:30 Uhr

Hier ein Abriss der Handlung:

Goscha ist Anfang zwanzig. Sie ist mit ihrer Mutter und Schwester Suzanna vor 13 Jahren aus Russland nach Deutschland gekommen. Sie ist weder Russin noch Deutsche. Sie lässt sich für das, was sie ist, keine Begriffe geben. Sie trifft auf den Containerer und selbsternannten Neumenschen Stef, der ihr die Tür aus der deutschen Überflussgesellschaft zeigen soll. Bei Goscha gehen der Abnabelungsprozess von Russland und der Weg raus aus der westlichen Denkweise miteinander einher. Sie schnorrt und containert. Und sie lernt Bomben bauen. Larissa, Goschas Mutter ist das Vorzeigebeispiel der Integrationspolitik. Als Ärztin verdient sie gut. Sie ist engagiert und versteht sich als Bürgerin Deutschlands. Den Töchtern stehen alle Zukunftsperspektiven offen. Eine westliche Zukunft soll das sein, eine freie, weg aus dem “Alptraum” der sowjetischen Vergangenheit. Nur die Heimatsprache – die sollen sie nicht verlieren. Immer kämpfend um Anschluss und Bestehen in beiden Kulturen, versucht sie die Welten der Töchter zu verstehen. Aber: Warum muss man Essen aus dem Müll fischen, wenn es genug im Laden gibt? Und was ist ein SchülerVZ? Suzanna, kurz Su, ist 15 und skypet, chattet, erschafft sich virtuell als Junge, weil das cooler ist.   Deutsch, Russisch, Cyberspace. Die Welten zusammenzuhalten scheint immer noch möglich. Bis Suzanna verschwindet und keiner entziffern kann wohin. Deutschland ist nicht mehr deutsch. Ein schwarz/gelbes Deutschland bunt gemischt. Die junge Generation auf der Suche nach einem Ausstieg innerhalb des Landes. Nach einem Ausstieg aus Kategorien wie Familie, Herkunft, sozialer Status. Was ist, wenn man wohlhabend ist und betteln will? Was ist, wenn man virtuell sein will und nicht deutsch oder russisch? Was ist, wenn man einfach handelt?

mit: Natalie Zeichner, Darya Czepurnyi, Uljana Grudentaler, Jonas Kakoschke
Regie: Nora Otte / Dramaturgie: Swantje Oetjen / Bühne: Romy Kießling / Kostüm: Veronica Wüst / Visualisierung: Wenzel Mehnert & Philipp Matei / Musik: Marcus Thomas / Soundinstallation: Nils Nordmann


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