Geschichte, Genres und Ästhetik der Elektronischen Musik
Wen das Thema Elektronische Musik interessiert, kann sich hier meine Bachelorarbeit zum Thema angucken. Einführend poste ich die Einleitung. Der vollständige Text kann als pdf heruntergeladen werden. (Am Besten: Speichern unter – die Datei ist 64 MB groß)
Geschichte, Genres und Ästhetik der Elektronischen Musik (PDF)
Einleitung
Elektronische Musik ist Mainstream. Bei Massen-Events und Paraden feiern die Bürger dieses Landes ausgelassen zu Elektronischer Musik oder Schlager- und Volksmusikproduzenten benutzen die elektronischen Produktionsmöglichkeiten, um ihre Musik zu komponieren. Inzwischen kommt fast keine Produktion, die man im Radio hört, ohne elektronische Mittel aus, sei es durch Synthesizerklänge, Loops und Samples, mit denen die Musik angereichert wird oder durch die inzwischen vollelektronischen Aufnahmegeräte, die den Gesang glätten oder die Fehler der Musiker herausfiltern.
Wie aber entstanden all diese neuen Möglichkeiten? Wie kann man Elektronische Musik überhaupt definieren? Welche ästhetischen Gesichtspunkte bringt diese Musik denn mit? Diese Fragen kann die vorliegende Arbeit zwar nicht erschöpfend beantworten, doch kann sie einen Einblick geben in ein Musikgenre, was in der öffentlichen Wahrnehmung doch sehr stark von den historischen und musikwissenschaftlichen Fakten abweicht. Aber auch in der Musikwissenschaft gibt es immer noch einige Pionierarbeit zu leisten, damit das Genre als vollständige Disziplin anerkannt wird. In Metzlers Musikchronik, die knapp 900 Seiten stark ist, werden der Elektronischen Musik gerade mal maximal fünf Seiten gewidmet. Die musikhistorische Enzyklopädie rückt die Arbeiten der Komponisten der Neuen Musik in den Vordergrund. Spätere Entwicklungen experimenteller Elektronischer Musik werden vollständig ignoriert. Dies zeigt deutlich, wie akademisch-stiefmütterlich mit dem Genre umgegangen wird. Das liegt natürlich nicht zuletzt am Erfahrungshorizont einiger Musikwissenschaftler. Das öffentliche Bild von Elektronischer Musik scheint vorurteilsbelastet. Doch abseits vom medial-öffentlichen Diskurs zeigt sich ein ganz anderes Bild der Elektronischen Musik. Sie kann auch experimentell und subversiv sein. Der postmoderne Eklektizismus wirft immer noch Schatten auf eine schwarz-weiße Betrachtungsweise.
Die Faktoren zur Entwicklung der Elektronischen Musik stehen in dieser Arbeit immer in Wechselwirkung. Gesellschaftliche, technologische und ästhetische Einflüsse werden nicht getrennt voneinander betrachtet. Weiterhin sollen die folgenden Einblicke in die Geschichte, die Genres und die Ästhetik der Elektronischen Musik helfen, sich ein umfassendes Bild von dieser Musikrichtung zu machen. Auch soll sich der Leser von einer Auseinandersetzung mit Elektronischer Musik im Kontext von Populärer Musik nicht abschrecken lassen. Diese Berührungspunkte haben genauso zur Entwicklung von Elektronischer Musik beigetragen wie Neue Musik oder experimentelle Musik.